Steine haben auf mich immer eine große Faszination ausgeübt. Sie sind für mich so etwas urtümliches, bewegendes, aus den Tiefen des Erdinneren kommend, aufgetürmt, von Gletschern transportiert und geschliffen.
Wenn ich so ein Flussbett oder einen Steinbruch durchschreite und diese Steine sehe und mir vorstelle, dass ihre Entstehung 100- 150 Millionen Jahre zurückliegt, – was ich mir eigentlich nicht wirklich vorstellen kann – überkommt mich Ehrfurcht und meine eigene Bedeutungslosigkeit gegenüber solchen Dimensionen und Ausmaßen wird mir ganz klar vor Augen geführt. Trotzdem verspüre ich ein unheimliches Verlangen, diese Steine nach meinen Vorstellungen, Bildern und Gefühlen zu formen und meine Gedanken durch sie sichtbar werden zu lassen.
Warum hauptsächlich Stein, dieses wirklich harte und mühsam zu bearbeitende Material?
Gerade diese schwere und mühsame Arbeit hat mich so fasziniert, als ich den ersten Stein bearbeitet habe. Dieses tagelange, ja wochenlange arbeiten, ihn immer wieder zu betrachten, zu drehen und weiter zu bearbeiten, gaben mir eine so intensive Auseinandersetzung mit diesem Stein, welche ich bei keinem anderen Material erlebt habe.
Es entstehen aber auch Gedanken und Ideen, deren Verwirklichung nach einem anderen Material verlangt.